Sonja Lehmeyer, Annette Riedel, Anne-Christin Linde, Nadine Treff
Die professionelle palliative Pflege und Begleitung älterer Menschen in ihrer letzten Lebensphase durch strukturierte Implementierungsprozesse organisationsspezifisch weiterentwickeln
Ein Transferkonzept für stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste
120 Seiten, Lage 2020, ISBN 978-3-89918-278-1, 21 Euro
Die professionelle Pflege und Begleitung älterer Menschen in ihrer letzten Lebensphase ist ein zentraler wesentlicher Versorgungsauftrag ambulanter Pflegedienste und stationärer Pflegeeinrichtungen. Das Transferkonzept möchte aktuelles Wissen für eine qualitätvolle Palliativversorgung älterer Menschen zur Verfügung zu stellen.
Die professionelle Pflege und Begleitung älterer Menschen in ihrer letzten Lebensphase ist ein wesentlicher Versorgungsauftrag ambulanter Pflegedienste wie stationärer Pflegeeinrichtungen. Die Ausrichtung der Pflege am Palliative Care-Ansatz und die systematische Verankerung einer evidenzbasierten Palliativversorgung bilden hierbei zentrale Bezugspunkte. Im organisationalen wie pflegeprofessionellen Entscheiden und Handeln ist die Ausrichtung an diesen beiden Prämissen entscheidend, um eine an der individuellen Lebensqualität der älteren Menschen ausgerichtete, qualitätvolle Pflege und Begleitung in der letzten Lebensphase zu ermöglichen. Gleichsam fordert die oftmals hochkomplexe und fragile Lebenssituation der älteren Menschen in ihrem jeweils vertrauten Wohn- und Lebensumfeld sowie die Begleitung ihrer An- und Zugehörigen ein hohes Maß an (pflege-)professioneller palliativer Deutungs- und Handlungskompetenz.
Die verlässliche interprofessionelle Kooperation zwischen den jeweils beteiligten Versorgungspartnern im palliativ-hospizlichen Versorgungs- und Sorgenetzwerk sichert die palliative Versorgung angesichts der je individuellen Bedürfnisse und Bedarfe zusätzlich ab. Dabei ist die systematische Abstimmung zwischen organisationsbezogenen Rahmungen, Strukturen und Prozessen mit einer professionellen, ethisch sensiblen und reflektierten Handlungspraxis aller an der Palliativversorgung beteiligten Mitarbeitenden und Professionsgruppen essenziell.
Das Buch leistet für stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste einen Beitrag dazu, aktuelles und evidenzbasiertes Wissen, das für eine qualitätvolle professionelle Palliativversorgung älterer Menschen bedeutsam ist, nachhaltig – sowohl im professionellen palliativen Handeln Pflegender als auch in den Strukturen und Prozessen der jeweiligen Organisation – zu verankern. Hierzu thematisiert es in einem ersten Schritt die zentral bedeutsamen Grundlagen und Orientierungsdirektiven einer im Konzept der Palliative Care verankerten Palliativversorgung älterer Menschen auf theoretisch fundierte und gleichsam handlungspraktische Weise.
Das Buch arbeitet zudem heraus, welche pflegeprofessionellen Wissensformen und spezifischen Themenbereiche es im Rahmen einer umfassend evidenzbasierten Weiterentwicklung der professionellen und qualitätvollen Palliativversorgung in ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen zu stärken gilt.
Weiterführend widmet sich das Transferkonzept der Frage, wie Implementierungsprozesse zur Weiterentwicklung einer qualitätvollen professionellen Palliativversorgung systematisiert und methodengeleitet gestaltet werden können, mit dem Ziel einer nachhaltigen Veränderung der wissens- und evidenzbasierten professionellen Versorgungspraxis. Dafür wird auf Grundlage eines modifizierten, auf das Pflege- und Gesundheitswesen abgestimmten Implementierungsmodells – dem Knowledge-to-Action-Modell (KTA-Modell) – auf anwendungsbezogene Weise herausgearbeitet, welche Prozessschritte der Wissensgenerierung sowie der Wissensimplementierung zu planen, zu gestalten und zu evaluieren sind.
Das Buch wendet sich an Personen, die Implementierungs- und Qualitätsentwicklungsprozesse im Bereich der Palliativversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten verantworten.